
Stabil im belgischen Wind – Lang feiert Titelpremiere
The Iron Duke Belgian Open 2025
Linus Lang holt bei der The Iron Duke Belgian Open seinen ersten Sieg auf der Pro Golf Tour. Bei windigen Bedingungen am Finaltag im Golf Club D'Hulencourt kommt der Deutsche mit drei Schlägen Vorsprung auf Nathan Cossement (Belgien) ins Ziel. Platz drei belegt Jaka Babnik (Slowenien).
Genappe, Belgien – Für Linus Lang war es eine bekannte Situation. Bereits bei der Stippelberg Open Ende August hatte der 23-Jährige aus Bayern das Feld über weite Teile der Finalrunde angeführt. Doch beim Stopp der Pro Golf Tour in den Niederlanden verwehrten ihm drei abschließende Schlagverluste den Sieg. Nur zwei Wochen später war Lang nun erneut mittendrin im Rennen um den Titel. Im Finale der The Iron Duke Belgian Open konnte er sich dank einer frühen Birdie-Serie zwischen Loch 2 und 4 früh an die Spitze setzen – und blieb diesmal bei enorm windigen Bedingungen im Golf Club D'Hulencourt bis zum Ende ganz oben.
Lang und sein Spielpartner Nathan Cossement, der das Feld vor der Schlussrunde angeführt hatte, lieferten sich über weite Strecken des Finaltags einen spannenden Zweikampf. Der Belgier musste beim Heimspiel nach soliden ersten Neun mit zwei Bogeys und einem Birdie zunächst ein Doppelbogey auf Loch 10 verkraften, fand aber mit zwei Birdies in Serie auf den Löchern 11 und 12 eine schnelle Antwort. Da Lang, der mit -3 auf die hinteren Neun ging, keine weiteren Birdies mehr nachlegte und auf der 14 einen Schlagverlust notierte, kam Cossement so wieder bis auf einen Schlag an seinen Kontrahenten heran.
Doch während der Deutsche seine Runde mit stabilen Pars beendete, kassierte sein Konkurrent zwei abschließende Bogeys. Die Entscheidung war gefallen. Mit -11 und einer 69 (-2) zum Abschluss hat der Mannschaftsspieler vom GC Bad Wörishofen, der in Nürnberg lebt, am Ende drei Schläge Vorsprung auf Cossement (-8). Jaka Babnik, der jüngere Bruder der zweimaligen LET-Siegerin Pia Babnik, kam als Dritter (-6) über die Ziellinie.
Im Tunnel geblieben
„Es fühlt sich sehr gut an und ich bin einfach erleichtert, dass ich es geschafft habe“, kommentierte Lang. „Ich habe aus meinen Fehlern gelernt, wollte mutig bleiben und das konnte ich sehr gut umsetzen. Ich bin im Hier und Jetzt geblieben und konnte dafür sorgen, dass sich das Gedankenkarussell nicht gedreht hat.“
Ein Element dieser Strategie war es, den Blick aufs Leaderboard komplett zu vermeiden. „Ich wusste auf der 18 nicht, ob ich gewonnen habe. Ich hatte ein gutes Gefühl bei diesen Bedingungen, aber ich wusste nicht, ob jemand von hinten noch mit einer tiefen Runde vorbeigezogen ist.“ Sein Rezept bei enorm windigen Bedingungen im Süden von Brüssel: geduldiges Golf. „Der Platz lädt dazu ein, oft Driver zu schlagen und mir war bewusst, dass ich bei dem Wind nicht jedes Fairway treffe. Ich wollte den Ball im Spiel halten, Grüns treffen und irgendwann fallen dann auch noch ein paar Putts. Das ist mir gut gelungen.“
Einen bleibenden Eindruck hinterließen auch die strategisch anspruchsvollen 18 Löcher des Platzes „Le Vallon“ mit seinen enorm schnellen und perfekt gepflegten Grüns, der in diesem Jahr bereits Turniere der Ladies European und DP World Tour (Q-School) ausgetragen hatte. „Die Qualität dieser Anlage sticht absolut heraus“, schwärmte Lang. „Auf dem Platz hat man nichts davon gemerkt, dass hier im Vorfeld schon einige Turniere stattgefunden haben. Ich mag es, wenn Schläge ins Rough auch bestraft werden – und das ist hier definitiv der Fall.“
In der Order of Merit klettert Lang auf den fünften Rang. In Führung bleibt Lars van der Vight (Niederlande) vor Clement Guichard (Frankreich), Michael Hirmer (Deutschland) und Filip Mruzek (Tschechien).
Im Saisonfinale bei der Castanea Resort Championship (4. bis 6. Oktober) haben die Asse der Pro Golf Tour ein letztes Mal die Chance, sich in der Rangliste nach oben zu schieben. Die Top 5 der Order of Merit sichern sich eine Karte für die kommende Saison der HotelPlanner Tour (vormals Challenge Tour).